Wissenschaftliche Arbeit zur Entwicklung des Lichts in Kathedralen mit Konzept zur Beleuchtung der Elisabethkirche in Marburg
Die gotischen Kathedralen sind zwar längst nicht mehr die höchsten, aber dennoch einige der faszinierendsten Bauwerke Europas. Dutzende Wissenschaftler, Kunsthistoriker und Kunstinteressierte bemühen sich um ihr Verständnis. Dabei sind längst noch nicht alle ihre Geheimnisse entschlüsselt. Die Faszination an den gotischen Kathedralen hält seit etwa zweihundert Jahren an und bricht auch in unserer säkularisierten Zeit nicht ab. Vielleicht ist gerade die Säkularisierung und die seit dem ausgehenden Mittelalter beginnende Tendenz, sich als Individuum von jeglicher Autorität und Fremdbestimmung frei zu machen, die Ursache der Auseinandersetzungen mit den Kathedralen und der Lebenswelt im Mittelalter; einer Zeit, die häufig als dunkel und rau beschrieben wird. Aber gerade aus dieser Zeit strahlen die ersten Ideen und Vostellungen unserer heutigen, von der Aufklärung geprägten Zeit zu uns herüber. In meiner Thesis beschäftige ich mich mit der Fragestellung, welche Bedeutung das Licht in der gotischen Kathedrale hat und wie es sich architektonisch, historisch und philosophisch entwickeln konnte. Ich untersuche, wie und weshalb sich die Architektur seit der Romanik verändert hat, um schließlich in der Gotik das Licht als gleichberechtigtes Architekturelement zu entdecken. Im zweiten Teil der Arbeit wird aufgrund der theoretischen Erkenntnisse ein Beleuchtungskonzept für die Elisabethkirche in Marburg erstellt, die als erste rein gotische Kirche im deutschen Kulturraum gilt.
Bachelor
2015
Betreut von:
Prof. Dr. Paul W. Schmits
Prof. Andreas Schulz (LD)