Studie zur Helligkeitsbewertung bei verschiedenen Wandoberflächen
Licht und Material werden erst dann sichtbar, wenn sie zusammentreffen und das Licht reflektiert wird. Ein Leben lang lernen wir, Materialien an ihrem Äußeren zu erkennen. Wir können Materialien unter verschiedenem Licht erkennen und unterbewusst auf die originale Farbigkeit zurückrechnen. Dabei kann man zwischen natürlichen Materialien, wie Holz und universellen Oberflächenmaterialien, und Anstrichfarben unterscheiden. In einem Laborversuch wurde untersucht, ob wir auch in der Helligkeitswahrnehmung von natürlichen Materialien auf unsere Erfahrungen zurückgreifen und sich mit diesem Wissen der Helligkeitseindruck verändert. Dafür wurden drei Teilräume gebaut, die von 90 Probanden bei verschiedenen Helligkeiten vergleichend bewertet wurden. Ein weißer, ein grauer und ein hölzerner Raum. Der hölzerne Raum aus Buchenfurnierplatten stand stellvertretend für natürliche Materialien. Der graue und weiße Raum war jeweils mit einem Anstrich versehen, somit hatten beide universelle Oberflächen. Der Reflexionsgrad der grauen Oberfläche war an den Reflexionsgrad des Holzes angeglichen. Die Untersuchung zeigte, dass der hölzerne Raum bei physikalisch gleichen Helligkeiten (Leuchtdichten) heller als der graue und weiße Raum wahrgenommen wurde. Das lässt den Schluss zu, dass in der Helligkeitswahrnehmung mehr als nur der Lichtreiz am Auge eine Rolle spielt.
Bachelor
2018
http://www.paul-matyschok.deBetreut von:
Prof. Dr. Ing. Paul W. Schmits-Reinecke
Prof. Timo Rieke